Silbenachten lehrt
wegzulassen, was nicht stört.
Ummarkierter Raum.
(Haiku aus dem Sommerworkshop)
Poesie beim Führen und Entscheiden: Wozu soll das gut sein? Und wie funktioniert das überhaupt? Wir von Next Impact waren gespannt auf die Antworten, die der Sommerworkshop des Pentaeder Instituts versprach. Vom 24.-25.08.17 hatte das Institut nach Schloss Blumenthal bei Augsburg zu einer Lernreise geladen, die ganz dem „Poetischen Denken“ verschrieben war. Mit seinen ehrwürdigen Mauern, eingebettet in eine lichte, weite Landschaft, schuf der ehemalige Gutssitz als Veranstaltungsort einen geradezu perfekten „poetischen Rahmen“.
Dem Anliegen des Pentaeder Instituts getreu fokussierte der Workshop auf das „poetische Potential“ in Entscheidungsprozessen: Wie können uns dichterische Methoden beim Entscheiden und Führen helfen? Unter der Leitung von Matthias Ohler vom Ludwig-Wittgenstein-Institut lernten wir zunächst, die eigenen poetischen Kräfte zu erkennen, um diese dann für sich selber, aber auch in Kundenprojekten, bei Mitarbeitern, Kollegen usw. prozesssicher einzusetzen. So können bspw. Haikus dazu beitragen, Wahrgenommenes in eine sprachliche Form zu gießen, die mit wenigen Worten mehr ausdrückt. Die Grammatik der „dritten Person“ wiederum kann in Entscheidungssituationen klärend und befreiend wirken, da sie eine (grammatikalische) Distanz zum „Ich“ schafft. Ziel aller im Workshop angewandten Muster und Methoden war es, die Wahrnehmung für das „Worum geht es eigentlich?“ zu schärfen und diese in gute und handfeste Formulierungen zu packen.
Am Ende waren wir alle doch ziemlich überrascht, wieviel dichterisches Potential in jedem von uns steckt! Und nicht nur die Inhalte boten eine wahre Erfrischung fürs Denken: das Konzept des Sommerworkshops lud ein, die Gedanken einfach mal reisen zu lassen, „fremde Gefilde“ zu entdecken – und sich mit viel Lachen, Leichtigkeit und angeregten Diskussionen dem Neuen zu widmen. Wir freuen uns jetzt schon auf den Sommerworkshop 2018!